Automatisierung: Das Dilemma um selbstfahrende Autos
von
Marie Mayer
3. April 2023
Inhaltsverzeichnis:
Mit dem Ziel, Autofahrer zukünftig zu Passagieren werden zu lassen, geht man in puncto Automatisierung nicht nur technisch, sondern auch gesellschaftlich einen Schritt weiter. Doch dieser Schritt erweist sich, trotz reger Forschungs- und Entwicklungsarbeit, schwieriger als zunächst angenommen. Wieso? Erfolg.com hat recherchiert und Antworten gefunden.
Seit Carl Benz am 29. Jänner 1886 sein „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ zum Patent angemeldet und damit die offizielle Geburt des Automobils eingeleitet hat, hat sich hinsichtlich Forschung und Entwicklung einiges getan. Neben meist bereits zum Standard gehörenden Ausstattungen wie elektrischen Fensterhebern, Klimaanlage, Navi und automatischer Tankanzeige, arbeitet die Automobilbranche eifrig daran, ihren Fahrzeugen so etwas wie eine eigene Intelligenz zu verpassen. Mit Erfolg. So sorgen Fahrassistenzsysteme bereits seit längerem für ein sicheres Einparken und einen minimalen Aufwand für den Fahrer. Subaru-Besitzer etwa profitieren von einem eigenen Ampelassistenten, der mittels akustischem Signal automatisch signalisiert, wann weitergefahren werden kann und einige Mercedes-Fahrer können ihr Auto neuerdings sogar als Zahlungsmittel verwenden.
Next Level: Selbstfahrende Autos als Zukunftsmodell
Autofahren wird scheinbar immer mehr zum Luxus. Nicht nur aufgrund der derzeit hohen Spritpreise. Die Intelligenz von Fahrzeugen ist im Begriff auf das höchste Level ausgebaut zu werden. Das große Ziel: Selbstfahrende Autos, die den Fahrer zum Passagier werden lassen. Noch vor nicht allzu langer Zeit, hörte man aus den Reihen von Entwicklern, Technikern und Automobil-Experten zahlreiche positive Stimmen und Zukunftsszenarien dazu. Mittlerweile wurden diese Stimmen jedoch leiser. Man habe die Aufgabe unterschätzt.
Fachkräftemangel und Chipkrise
Als eine der Problematiken im Hinblick auf die Entwicklung selbstfahrender Autos ist der Personal- und Fachkräftemangel, der auch die Automobil-Branche hart trifft. Hinzu gesellt sich dann auch noch die Chipkrise, also der globale Mangel an Halbleiterprodukten wie zum Beispiel Mikroprozessoren. Ein Problem, das der COVID-Pandemie, dem Taiwan-Konflikt sowie dem Ukraine-Krieg entspringt.
Künstliche Intelligenz von enormer Wichtigkeit
Eine weitere Herausforderung für den Fortschritt selbstfahrender Autos ist die Künstliche Intelligenz (KI). Diese ist zwar bereits auf einem hohen Level und übertrifft nicht selten jene menschliche, wenn es aber darum geht, Gesichtsausdrücke zu deuten oder Kontexte richtig einzuordnen, hinkt auch die KI. So stellte eine flatternde LKW-Plane im Test mit einem selbstfahrenden Auto eine enorme Herausforderung für dieses dar. Das selbstfahrende Auto, das bis zu diesem Zeitpunkt alle Erwartungen erfüllte, wurde von der Plane dermaßen verwirrt, das es schließlich durch den Test flog. Auch wenn es darum geht, zu erkennen, ob Fußgänger die Straße überqueren wollen, ist das Projekt „Selbstfahrendes Auto“ noch ausbaufähig. Die Sicherheit hat schließlich oberste Priorität, die Künstliche Intelligenz hier Aufholbedarf.
Verschiedene Branchen ziehen neuerdings am gemeinsamen Strang
Um all diese Herausforderungen erfolgreich meistern zu können, sei eine Kollaboration mehrerer Branchen unumgänglich, meinen Experten. Anstatt Geheimnisse wie bisher so gut es geht zu hüten, entwickelt sich die Automobilbrache in neuer Zeit zum Kollaborateur, wenn es darum geht, den Straßenverkehr auf ein neues Level zu heben. So arbeiten Forscher, Technologen, Hersteller, Zulieferer, Software-Entwickler und die Automobilbranche in enger Zusammenarbeit am Traum vom selbstfahrenden Auto. „The Autonomous“ etwa ist eine wichtige globale Gemeinschaft, die von TTTech Auto ins Leben gerufen wurde und das Ziel verfolgt, die autonome Mobilität aktiv zu gestalten. Deren Fachkonferenz und Hauptevent wird übrigens, wie auch im Vorjahr, in Wien stattfinden.
Konkurrenzkampf bei Global Playern
Weniger kollaborativ zeigen sich die großen Player am Markt. Google und Apple kämpfen einmal mehr um die Vormachtstellung im Bereich selbstfahrender Autos. Und auch große Unternehmen aus dem Chipsektor machen sich bemerkbar. So etwa das US-amerikanische Unternehmen Qualcomm, das sich Kooperationen mit BMW, VW und Mercedes unter den Nagel gerissen hat und die Aufmerksamkeit damit eindeutig auf sich zieht.
Selbstfahrende Autos wohl nicht vor 2030
Bis die Technologie den gewünschten Standpunkt erreicht hat, kann es vermutlich noch dauern. Der nächste logische Schritt wären anschließend noch erforderliche Zertifizierungen sowie gesetzliche Regulierungen, die wiederum einige weitere Jahre in Anspruch nehmen dürften. Experten sehen autonome LKWs noch vor selbstfahrenden Autos auf der Straße verkehren. So sei ein autonomer „Hub-to-Hub-Transport“, also der Transport von einem Lager zum anderen, ein denkbarer Anfang. Es bleibt also noch abzuwarten.
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