Seit 51 Jahren behauptet sich die deutsche Marke MARC CAIN erfolgreich im hart umkämpften Mode-Markt. Was ist das Erfolgsgeheimnis und was macht das Label so einzigartig?
MARC CAIN steht für eine fünf Jahrzehnte lange Hingabe zur Strickkunst, für eine rege Begeisterung für Leo-Muster, feinste Details sowie für das Streben nach makelloser Vollendung und höchster Qualität für ultimativen Tragekomfort. Das Produktportfolio von MARC CAIN umfasst neben Damenmode auch Accessoires im Premiumsegment und ist in verschiedene Labels unterteilt.
Gründungsgeschichte gleicht Hollywood-Drama
Die erfolgreiche Geschichte von MARC CAIN beginnt 1973 in der italienischen Stadt Capri, als Helmut Schlotterer das Unternehmen gründet. Der Sohn eines Strickwarenfabrik-Inhabers will eigentlich Architekt werden, tritt auf Nachdruck seines Vaters jedoch in dessen Fußstapfen.
Helmut Schlotterer studiert zunächst Textiltechnik und Betriebswirtschaftslehre. Nach seinem Universitätsabschluss zieht es ihn in führende Metropolen der Welt, wo er Inspiration für Mode sammelt. Nach Aufenthalten in Paris und Kanada verschlägt es Schlotterer 1973 schließlich nach Capri. Die italienische Insel in der Bucht von Neapel ist unter anderem bekannt für ihre wunderschöne Landschaft, Luxusmode und teure Strickwaren. Begeistert entwickelt Helmut Schlotterer neue Visionen, will die Modewelt damit bereichern und gründet seine eigene Firma, MARC CAIN. Namensgeber ist übrigens Schlotterers guter Freund, den er einst in Kanada kennengelernt hat.
Die Gründungsgeschichte des Unternehmens gleicht einem Hollywood-Drama: Mit einem knappen Budget konzentriert sich Helmut Schlotterer voll und ganz auf die Entwicklung seiner Marke und verzichtet dabei auf jeglichen Komfort. In den ersten Monaten lebt er in seinem alten Ford Granada und verbringt die meist sehr kurzen Nächte auf einer Luftmatratze. Ganz nach dem Motto des Schwabens „Schaffen!“.
MARC CAIN – ein Pionier in der Textilindustrie
Die harte Anfangsphase sollte sich bezahlt machen. Bald wird klar, dass MARC CAINs Kernkompetenzen in der Herstellung von Strickwaren liegen. Schon in den 1970er Jahren beginnt das Unternehmen, in elektronisch gesteuerte Strickmaschinen zu investieren und ist damit Vorreiter auf diesem Gebiet. Ein Großteil der gestrickten Kleidungsstücke wird direkt in den Produktionsstätten in Bodelshausen in Deutschland, wo sich der Unternehmenssitz seit 1976 befindet, hergestellt. Die Produktion läuft dort an Wochentagen rund um die Uhr im Dreischichtbetrieb. Der Strickmaschinenpark des Unternehmens wird immer noch als führend in Europa angesehen.
Als Vorreiter innerhalb der Textilindustrie beweist man sich auch in den Jahren 1998/1999, als man sich für eine neue Technologie, den Digitaldruck, entscheidet. Dank dieser Technik kann MARC CAIN verschiedene Materialien wie Baumwolle, Leder, Leinen, Wolle oder Strickwaren direkt im Firmensitz bedrucken. Eigens entwickelte Reaktivfarbstoffe sorgen dabei für besonders strahlende und brillante Drucke.
Seit 2007 lässt MARC CAIN seine Tinten außerdem exklusiv herstellen, speziell abgestimmt auf eine interne Produktionsmethode. Besonders ist dabei, dass diese Farbstoffe eine permanente Verbindung mit den Fasern bilden. Das bedeutet, dass der Druck nicht reißt oder bricht und die Textur der Strickwaren erhalten bleibt.
Mit dem 3-D Knit & Wear-Verfahren führt MARC CAIN 2013 eine neue Technik ein, bei der Kleidungsstücke wie Pullover, Röcke, Strickjacken und Strickmäntel mit integrierten Taschen in nur einem einzigen Schritt mithilfe eines 3D-Strickverfahrens hergestellt werden. Das bedeutet, dass ein fertiges Produkt direkt aus der Strickmaschine herauskommt. Dies ermöglicht verschiedene Designs, von glattem Strick über Rippenstrick bis hin zu Zopfmustern oder Jacquard-Musterungen sowie Kombinationen verschiedener Strickarten.
Innovation und Zeitgeist
MARC CAIN ist in insgesamt 59 Ländern präsent. Seit 2011 betreibt das deutsche Unternehmen außerdem einen Online-Shop, in dem sowohl aktuelle Kollektionen als auch Outlet-Ware angeboten werden.
Zum 50-jährigen Jubiläum im Vorjahr hat die Marke das ikonische Leopardenmuster wiederbelebt und eine spezielle Kollektion für Herbst/Winter 2023 herausgebracht. Diese Kollektion umfasste 50 Kleidungsstücke und Accessoires, die den zeitlosen Stil der Marke verkörperten. Die Modelle, die bereits in den 90er Jahren für MARC CAIN posierten, repräsentierten die perfekte Mischung aus Innovation und Zeitlosigkeit, die bis heute den Erfolg der Marke ausmacht.
Mehrfache Auszeichnungen
Den Mix aus Innovation und Zeitgeist stellt das Label seit 2012 immer wieder auf der Berlin Fashion Week unter Beweis. Im selben Jahr erhielt MARC CAIN den Forumspreis der TextilWirtschaft, einer Fachzeitschrift der Textilbranche. Dieser Preis basiert auf einer Marktstudie zur Imageanalyse verschiedener Modemarken, bei der die 150 wichtigsten Modeeinzelhändler in Deutschland befragt werden. Ende 2013 wurde Schlotterers Unternehmen zudem von der britischen Fachzeitschrift Drapers mit dem Drapers Independent Award in der Kategorie Best Premium Brand of the Year ausgezeichnet. Seitdem wurde MARC CAIN zehnmal mit dem freundin perfect piece award der Zeitschrift freundin ausgezeichnet und erhielt darüber hinaus im Jahr 2016 das Top 100-Siegel als eines der innovativsten Unternehmen des Mittelstands.
Schlotterer übergibt Führung an seine Mitarbeiter
Nach mehr als einem halben Jahrhundert an der Unternehmensspitze legte Helmut Schlotterer im Vorjahr zweifellos einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte von MARC CAIN. So hat der Gründer, Eigentümer und CEO von MARC CAIN seine Funktion größtenteils abgegeben und sich für eine äußerst ungewöhnliche Nachfolgeregelung entschieden.
Anstatt das Unternehmen an externe Investoren oder eine andere Firma zu veräußern, übertrug er die Verantwortung auf seine Mitarbeiter. Diese innovative Strategie zielt darauf ab, die langfristige Ausrichtung und die Werte von MARC CAIN zu erhalten. Die Mitarbeiter erhalten dadurch die Chance, aktiv am Erfolg des Unternehmens teilzuhaben und durch ihre Mitbestimmung Einfluss auf die Verwendung der Gewinne zu nehmen.
Um die Mitarbeiter noch stärker einzubeziehen, gründete Helmut Schlotterer eine Mitarbeiterstiftung, durch die die Mitarbeiter die Stimmrechte am Unternehmen erhalten. Diese Stiftung wird von einem Mitarbeiterrat geleitet, der aus allen leitenden Angestellten besteht.
Ob MARC CAIN so weiterhin erfolgreich und konkurrenzfähig bleibt? Man darf davon ausgehen. Immerhin weiß Helmut Schlotterer genau, was er tut und hat von Anfang an ein Händchen für gute Strategien bewiesen.
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