MCM: Vom Münchener Geheimtipp zur asiatischen Luxus-Ikone
von
Uschi Bornemann
31. Oktober 2024
Christian Vierig/Getty Images Entertainment via Getty Images
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Christian Vierig/Getty Images Entertainment via Getty Images
MCM – drei Buchstaben, die für „Modern Creation München“ stehen, eine Marke, die heute weltweit bekannt ist. Doch der Weg dahin war alles andere als geradlinig. Alles begann in den 1970er Jahren mit einer Vision: Michael Cromer, ein Münchener Friseur, hatte genug von Schere und Föhn. Stattdessen wollte er den Luxusmarkt erobern – und zwar auf seine ganz eigene Art. Es war 1976, als Cromer das Label MCM gründete, ohne dass irgendjemand ahnen konnte, dass er eines Tages Taschen herstellen würde, die von internationalen Stars wie Lady Diana und Michael Jackson getragen werden sollten.
Der Ursprung von MCM: Von Kosmetiktaschen zu Luxusikonen
Anfangs sah es nicht danach aus, dass Cromer jemals eine globale Luxusmarke schaffen würde. Gemeinsam mit seiner Frau Mara führte er einen Friseursalon in München. Dort verkaufte er kleine Kosmetiktaschen mit einem selbst entworfenen MCM-Logo an seine Kundinnen – ein nettes Extra, dachte er. Doch diese Taschen wurden immer beliebter. Cromer erkannte, dass er hier eine echte Marktlücke gefunden hatte.
Inspiriert von den edlen Koffern der gehobenen Gesellschaft, ließ Cromer einen eigenen Prototyp herstellen. Doch der Anfang war schwer: Die ersten Taschen entsprachen nicht seinen Vorstellungen. Erst mit dem berühmten, cognacfarbenen Schweinslederimitat und dem MCM-Logo auf den Taschen gelang ihm der Durchbruch. Dieses Design wurde zu einem Symbol für Luxus und Erfolg.
Höhen und Tiefen: Die Krise der 1990er Jahre
Die 1980er Jahre waren eine glorreiche Zeit für MCM. Die Marke boomte, erreichte einen Umsatz von rund 500 Millionen Euro und expandierte weltweit. Besonders in Asien fand die Marke großen Anklang. Doch das Glück währte nicht lange. Ende der 1990er Jahre geriet Cromer aufgrund von Steuerproblemen in Schwierigkeiten. Die Marke stürzte ab und der einstige Glanz verblasste. MCM stand kurz vor dem Aus und Cromer musste das Unternehmen verkaufen.
Dieser dramatische Niedergang schien das Ende für MCM zu bedeuten. Doch 2005 trat eine koreanische Unternehmerin auf den Plan, die alles veränderte: Sung-Joo Kim. Sie sah das Potenzial der Marke und entschloss sich, MCM zu kaufen und neu aufzubauen.
Die Rettung durch Sung-Joo Kim
Sung-Joo Kim, die aus einer einflussreichen südkoreanischen Familie stammt und bei Gucci bereits Erfahrung im Luxussegment gesammelt hatte, brachte frischen Wind in die Marke. Ihre Strategie war drastisch, aber notwendig. Sie schloss alle MCM-Stores weltweit – bis auf die Filialen in Südkorea. Außerdem nahm sie die berühmten Logo-Taschen für drei Jahre vom Markt, um der Marke einen neuen, moderneren Look zu geben.
In Zusammenarbeit mit dem deutschen Designer Michael Michalsky, der zuvor Adidas neu positioniert hatte, schaffte Kim es, MCM wiederzubeleben. Sie setzte auf moderne, urbane Designs und zielte auf eine jüngere, trendbewusste Kundschaft ab. Mit Erfolg: MCM wurde zur Luxusmarke der jungen Generation und kehrte auf die internationale Bühne zurück.
Der Erfolg auf dem asiatischen Markt
Besonders in Asien fand MCM schnell neue Fans. In Südkorea entwickelte sich die Marke zu einem echten Statussymbol, getragen von Prominenten, Influencern und der wohlhabenden Oberschicht. Junge, trendbewusste Konsumenten sahen in den auffälligen Designs ein Zeichen von Stil und Erfolg. Die Kombination aus deutscher Handwerkskunst und urbanem Design machte MCM zu einem der gefragtesten Luxuslabels auf dem asiatischen Markt.
Dank Kims kluger Strategie und ihrem Gespür für den asiatischen Markt konnte MCM in Ländern wie China, Japan und Singapur Fuß fassen. Die Marke wurde zum Symbol für modernen, dynamischen Luxus.
Der globale Neustart
Nach dem erfolgreichen Neustart in Asien expandierte MCM erneut international. Heute ist die Marke in wichtigen Modemetropolen wie Tokio, Seoul und Peking mit eigenen Flagship-Stores vertreten. Kooperationen mit Künstlern und innovative Marketingstrategien halfen MCM dabei, seine globale Präsenz zu stärken. Die Marke präsentiert sich heute jünger, frischer und moderner als je zuvor, ohne ihre Wurzeln in der Luxusbranche zu vergessen.
Im Jahr 2016 erzielte MCM einen Umsatz von 560 Millionen Euro. 2022 stand die Marke im globalen Ranking der führenden Luxusmarken auf Platz 66, mit einem Umsatz von 551 Millionen US-Dollar (rund 524 Millionen Euro). Dieser Erfolg zeigt, wie stark die Marke in den letzten Jahren gewachsen ist – und wie gut Kims Strategie aufgegangen ist.
MCM ist heute mehr als nur ein Modeunternehmen. Es ist ein Symbol für Luxus, Wiederaufstieg und den Mut, Risiken einzugehen.
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