Transcendental Graphics/Archive Photos via Getty Images
Piatnikist ein österreichisches Unternehmen, das sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Spielwaren und Spielen spezialisiert hat. Bereits im Jahre 1824 gegründet, ist das Traditionsunternehmen besonders bekannt für seine hochwertigen Spielkarten, Brettspiele und Puzzles. Mit Vertriebstöchtern in Deutschland, Tschechien, Ungarn und den USA ist Piatnik der größte Spieleverlag Österreichs und ein führender Anbieter von Spielen innerhalb Europas. Die Produkte sind weltweit in 72 Ländern erhältlich.
200-jähriges Jubiläum
Die Spielefirma Piatnik aus dem Bezirk Penzing in Wien hat in den letzten 200 Jahren einen beispiellosen Erfolg erlebt. Was einst als kleine Spielkartenherstellung in einem Haus in der Zieglergasse begann, ist zu einem großen Betrieb mit einer Produktionsfläche von 20.000 Quadratmetern im 14. Wiener Gemeindebezirk herangereift. Etwa 100 Mitarbeiter arbeiten dort aktuell. Das Familienunternehmen, offiziell bekannt als Wiener Spielkartenfabrik Ferd. Piatnik & Söhne feiert dieses Jahr ihr 200-jähriges Jubiläum. Mag. Dieter Strehl, Ur-Ur-Enkel des Firmengründers Ferdinand Piatnik, führt das Business als Geschäftsführer bereits in der sechsten Generation.
Die Leidenschaft der Piatniks lieferte den Anstoß zum unternehmerischen Erfolg
Die Ursprünge des heutigen Unternehmens reichen bis zum 14. Mai 1824 zurück, als Anton Moser im 7. Wiener Gemeindebezirk eine Kartenmalerei gründete. Nach seinem Tod übernahm Ferdinand Piatnik das Geschäft und änderte den Namen bald darauf in Ferdinand Piatnik in Wien.
Er entwickelte schnell seine eigene Art von Spielkartenmotiven, wie die Doppeldeutschen oder die bekannten Rummykarten. Bald wurde Piatnik zum Symbol für Kartenspiele. In Wiener Kaffeehäusern hört man angeblich noch heute den wienerischen Ausdruck Heiliger Piatnik, schau oba (Hochdeutsch: Heiliger Piatnik, schau hinab).
Die Leidenschaft des Firmengründers wurde dann von seinen Söhnen weiter übernommen. Sie verstanden es, die damals modernen technologischen Möglichkeiten zu nutzen, um international erfolgreich zu werden. 1891 stellten die Piatnik-Söhne auf eine moderne Industrieproduktion um, bezogen das heutige Betriebsgelände in der Wiener Hütteldorfer Straße und entwarfen das Logo mit dem charismatischen Reiter und seinem Pferd. Das Geschäft florierte. Doch dann kam der Krieg.
Alle Fabriken außerhalb Österreichs wurden zerstört. Das Unternehmen musste nach dem Kriegsende 1945 so gut wie von Null beginnen. Man begann mit der Produktion von Brettspielen wie Halma und Schach und entwickelte später eigene Spiele. Zehn Jahre später, 1966, wurde schließlich mit Puzzles die dritte Säule des Piatnik-Imperiums aufgebaut.
Wie Piatnik so erfolgreich wurde
Von Beginn an waren Produkte von Piatnik dazu gedacht, Spaß zu machen und Menschen zusammenzubringen. Diese Motivation, gepaart mit wachsender Erfahrung, dem Engagement für Qualität und Innovation sowie einer breiten Palette an Spielen, führte schließlich zum Erfolg. Seit der Gründung im Jahr 1824 hat das Unternehmen im Laufe der Zeit eine starke Reputation aufgebaut. Die produzierten Spiele zeichnen sich durch hochwertige Materialien, ein ansprechendes Design und vielseitige Spielkonzepte aus. Zudem ist Piatnik eine Vielzahl von Partnerschaften mit bekannten Marken und Lizenzgebern eingegangen, was mit Sicherheit positiv dazu beigetragen hat, die Produkte auf dem Markt zu etablieren. Strategisch schlau war zudem die Ausrichtung auf internationale Märkte. Ein Schritt, der definitiv zu einem weiteren Wachstum beigetragen hat.
Das wahrscheinlich beliebteste Spiel wurde über 12 Millionen Mal verkauft
In der Wiener Produktion werden täglich 10.000 Spiele hergestellt. Piatnik bietet dabei eine breite Palette von Produkten aus verschiedenen Bereichen an. Zum Standardsortiment gehören Spielkarten, Brettspiele, Puzzles, Kartenspiele sowie Kinder- und Familienspiele Leon bet.
Im Bereich der Spielkarten produziert man sowohl traditionelle als auch moderne Spiele. Von Poker über Bridge bis hin zu Skat hat das Unternehmen eine umfangreiche Auswahl für verschiedene Kartenspiel-Enthusiasten im Repertoire. Darüber hinaus gibt es spezielle Editionen, die sowohl für Kinder als auch für Erwachsene geeignet sind und eine Vielzahl von Themen und Spielkonzepten abdecken.
Neben den klassischen Spielkarten und Brettspielen produziert Piatnik darüber hinaus eine Vielzahl von Puzzles, Quiz- und Partyspielen. Einer der größten Erfolge der Firma ist das bekannte Spiel Activity, das seit 1990 verkauft wird und sich mit 12 Millionen verkauften Exemplaren als unverzichtbar erwiesen hat.
Vorwiegend Rohstoffe aus Europa
Piatnik setzt nicht nur beim Sortiment auf hohe Standards. Auch die Umwelt wird großgeschrieben. So verwendet man FSC-zertifizierte Materialien, setzt hauptsächlich europäische Rohstoffe ein und stellt die Produkte in Wien her, was dabei hilft, den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren. Umweltbedacht zeigt man sich auch durch die Verwendung von 100 % Ökostrom und dank der Umsetzung eines Ökoprofit-Programms zur Abfallvermeidung vor Ort.
25 Millionen Spielkartenpakete, 3 Millionen Spiele und 1 Million Puzzles
Während viele Unternehmen während der Corona-Pandemie Schwierigkeiten hatten, erlebte Piatnik einen regelrechten Höhenflug, da die Nachfrage nach Spielwaren stark anstieg. 80 % der gesamten Produktion werden exportiert. Jedes Jahr gehen, laut Aussagen des Unternehmens, weltweit rund 25 Millionen Spielkartenpakete, 3 Millionen Spiele und 1 Million Puzzles über die Ladentische. Trotz des Erfolgs hat man bei Piatnik allerdings keine Pläne für einen Börsengang oder andere Beteiligungen. „Piatnik bleibt ein Familienunternehmen“, so Mag. Dieter Strehl, der zugleich die Werte des Unternehmens betont. Und die lauten: Spielspaß, Gemeinschaft, Familie, Neugier, Menschlichkeit und Verantwortung für Mensch und Umwelt.
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