Die United Robotics Group, der einzige europäische Anbieter von Servicerobotik, steht kurz vor dem Durchbruch. Die Substitution von Menschen im Servicebereich galt bisher als eine komplexe Aufgabe, doch die innovativen Lösungen der Bochumer könnten dies bald ändern.
Entscheidender Durchbruch blieb bisher aus
Im medizinischen Bereich können Serviceroboter im Labor automatisierte Aufgaben übernehmen und das Personal entlasten. Die Vision, autonome Maschinen in der Krankenpflege, im Gastgewerbe und in Lagerhallen einzusetzen, verspricht Erleichterung für überlastete Arbeitskräfte. Trotz zweistelliger Wachstumsraten im Verkauf von Servicerobotern blieb der entscheidende Durchbruch bislang aus.
CEO Thomas Hähn
Thomas Hähn, Gründer und CEO der United Robotics Group, ist überzeugt: „Jetzt ist der Moment, in dem wirklich etwas geschieht.“ In vielen Branchen, vom Handwerk bis zur Gastronomie, ist der Druck groß. Es geht nicht mehr nur darum, ob sich ein Roboter finanziell rechnet, sondern um das Überleben des Betriebs aufgrund von Personalmangel. Oft amortisiert sich die Maschine bereits nach wenigen Monaten.
Roboter Pepper von United Robotics Group
Der charismatische Roboter Pepper von der United Robotics Group, mit seinen großen Augen und endloser Geduld, ist zu einem Markenzeichen des Unternehmens geworden. Thomas Hähn nutzt ChatGPT, um Pepper mit erweiterten Fähigkeiten auszustatten und ihn zu einem effektiven Kommunikationsmittel zu machen. Dieser humanoide Roboter verkörpert die Mission der United Robotics Group, innovative Lösungen für den Arbeitskräftemangel zu bieten, anstatt Menschen zu ersetzen. Es sei eine Herausforderung, nicht nur marktreife Produkte zu entwickeln, sondern diese dann auch in die Herstellung im industriellen Maßstab sowie in Vertrieb und Service zu bringen. „Daran scheitern viele Start-ups“, weiß CEO Hähn. Dies betrifft besonders Themen wie Qualitätsmanagement und Lieferketten.
Großes Potenzial am Markt
Obwohl der Absatz von Servicerobotern steigt, ist das Potenzial noch deutlich größer. „Wir sind der einzige wirklich europäische Anbieter von Servicerobotik“, betont Hähn. Ein Großteil der Wertschöpfung erfolgt in Europa. Zum Beispiel stammen bei dem Restaurantroboter Plato 68 % der Teile aus europäischer Produktion. Dies ist nicht nur eine Reaktion auf Unterbrechungen der Lieferketten während der Coronapandemie und des Kriegs in der Ukraine, sondern auch ein Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb, insbesondere mit chinesischen Unternehmen. Hähn betont die Wichtigkeit, eigene Anbieter in Deutschland zu haben, um der übermächtigen Finanzpower in den USA und China entgegenzutreten. Er sieht den Bereich der Servicerobotik kurz vor dem entscheidenden Durchbruch.
Der Mensch wird nicht ersetzt
Thomas Hähn betont, dass die Serviceroboter, wie Plato, nicht darauf abzielen, menschliche Arbeitskräfte vollständig zu ersetzen. Vielmehr agiert der Mensch als unterstützende Kraft. In der Gastronomie übernimmt Plato beispielsweise Aufgaben wie das Transportieren von angerichteten Tellern, um das Servicepersonal zu entlasten und ihnen mehr Zeit für die Gästebetreuung zu ermöglichen. Die Roboter können in verschiedenen Branchen, darunter auch Krankenhäuser, eingesetzt werden, um logistische Aufgaben effizient zu erledigen, selbst in der Nachtschicht.
Unternehmensgeschichte von United Robotics
Die United Robotics Group, obwohl auf dem Papier erst wenige Jahre alt, hat eine lange Geschichte. Die Hahn Automation Group, ein Garagen-Start-up von Thomas Hähn vor mehr als drei Jahrzehnten, spezialisierte sich auf Industrieautomation. Vor sechs Jahren stieß Hähn auf den Cobot Sawyer, der den Anstoß für die Gründung der United Robotics Group gab. Diese Schwesterfirma der Hahn Automation Group wurde 2020 ins Leben gerufen, um den wachsenden Bedarf an Servicerobotern in Europa zu bedienen. Die Gruppe erwarb mehrere europäische Hersteller, darunter Aldebaran, den Entwickler von Pepper.
Herausforderungen für United Robotics Group
Die größte Herausforderung für die Akzeptanz von Robotern, so Hähn, liegt in der menschlichen Angst vor dem Unbekannten. Die United Robotics Group verfolgt daher einen anspruchsvollen Ansatz, indem sie klassische Roboterelemente mit modernem Design kombiniert, um eine freundliche und vertrauenswürdige Präsenz zu schaffen. In Anbetracht der wachsenden Bedeutung von Servicerobotern in verschiedenen Sektoren prognostiziert Hähn, dass die Welt noch Zeit braucht, um sich an diese neuen Technologien zu gewöhnen.
Konkurrenz für United Robotics Group aus Asien
Die United Robotics Group sieht sich mit starker Konkurrenz aus Asien, insbesondere aus China, konfrontiert. Hähn plädiert daher für eine europäische Robotikstrategie, die gezielt Innovationen fördert. Angesichts des prognostizierten Fachkräftemangels in Europa bis 2030 und der steigenden Bedeutung von Servicerobotern in verschiedenen Wirtschaftszweigen sieht Hähn seine Unternehmensgruppe gut positioniert, um einen neuen Markt aufzubauen.
Es sieht so aus, als würden Serviceroboter schon bald zum normalen Bild eines Gastronomiebetriebs gehören und die Gäste rufen nicht mehr: „Fräulein“, sondern „Pepper“. Pepper scheint männlich zu sein.
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