Volocopter startet durch – Erfolg mit Flugtaxis im Jahr 2024
von
Uschi Bornemann
31. März 2025
Alexander Koerner/Getty Images News via Getty Images
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Alexander Koerner/Getty Images News via Getty Images
Volocopter sorgt weltweit für Schlagzeilen. Das deutsche Unternehmen hat 2024 entscheidende Meilensteine erreicht und seine führende Position in der Lufttaxi-Branche weiter gefestigt. Die Kombination aus technologischer Reife, strategischer Partnerschaft und politischer Unterstützung zeigt, wie ernst der Luftfahrtsektor das Thema urbane Mobilität nimmt.
Volocopter: Der Pionier aus Bruchsal
Volocopter wurde 2011 in Bruchsal gegründet. Ziel war es, senkrecht startende, elektrisch betriebene Fluggeräte für den urbanen Verkehr zu entwickeln. Heute ist das Unternehmen weltweiter Vorreiter im Bereich elektrischer Lufttaxis, sogenannter eVTOLs. Der VoloCity, ein zweisitziges Flugtaxi mit 18 Rotoren, ist das erste Serienmodell und steht kurz vor der Zulassung.
Mit bisher 761 Millionen US-Dollar Finanzierung liegt Volocopter im Mittelfeld der Branche – deutlich hinter US-Giganten wie Joby Aviation oder Archer, aber vor Anbietern wie EHang (China) oder Skydrive (Japan). Das zeigt: Das deutsche Unternehmen bleibt wettbewerbsfähig, auch ohne Milliardenbudget.
Weltpremiere für Volocopter bei den Olympischen Spielen
Ein großer Erfolg war die Premiere bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in Paris. Dort hat der VoloCity erstmals reguläre Passagierflüge absolviert. Dafür wurden eigens Start- und Landeplätze – sogenannte VoloPorts – gebaut. Die französische Luftfahrtbehörde erteilte Volocopter im Frühjahr die Genehmigung für Demonstrationsflüge.
„Paris war die erste Stadt weltweit, in der Menschen mit einem elektrischen Flugtaxi fliegen können“, erklärte CEO Dirk Hoke.
Meilenstein: EASA-Zertifizierung in Reichweite
Volocopter arbeitet eng mit der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) zusammen. Das Unternehmen befindet sich in der finalen Phase der Typenzertifizierung für den VoloCity – eine Voraussetzung für den regulären kommerziellen Betrieb in Europa.
Die EASA verfolgt dabei ein dreistufiges Zulassungsverfahren. Volocopter hat zwei Phasen bereits abgeschlossen. Die letzte Phase beinhaltet die technische Validierung und die Erfüllung operativer Anforderungen.
Ursprünglich war die Zulassung für Ende 2024 geplant. Zum aktuellen Stand im Frühjahr 2025 gilt sie als kurz vor dem Abschluss, ein genaues Datum wurde jedoch noch nicht genannt.
Investoren zeigen Vertrauen
Der Erfolg zeigt sich auch in den Finanzierungsrunden. Im Februar 2024 sicherte sich Volocopter weitere 110 Millionen Euro. Zu den Investoren zählen unter anderem Neom, Intel Capital und Mercedes-Benz. Insgesamt hat das Unternehmen seit seiner Gründung über 700 Millionen Euro eingesammelt.
Die Mittel werden in die Serienfertigung, den Ausbau internationaler Standorte und die Schulung von Personal investiert. In Bruchsal entsteht derzeit eine Fertigungslinie für den VoloCity mit einer geplanten Kapazität von 50 Fluggeräten pro Jahr.
Internationale Expansion läuft
Neben Paris plant Volocopter weitere Einsätze in Singapur, Rom und Dubai. In Singapur arbeitet das Unternehmen mit der Verkehrsbehörde und dem Flughafenbetreiber Changi Airport zusammen. Erste Strecken und Infrastrukturen sind bereits definiert. Auch im Nahen Osten entstehen konkrete Projekte für Tourismus und Geschäftsreisen.
In Rom sind Linien zwischen dem Flughafen Fiumicino und der Innenstadt vorgesehen. Volocopter kooperiert dafür mit Aeroporti di Roma und der italienischen Flugaufsicht ENAC.
Technologie trifft auf Nachhaltigkeit
Der VoloCity ist rein elektrisch betrieben und soll leise, emissionsfrei und effizient über Städte fliegen. Die maximale Reichweite liegt bei rund 35 Kilometern, die Höchstgeschwindigkeit bei 110 Kilometern pro Stunde. Die Flugdauer beträgt etwa 20 Minuten, das reicht für Strecken wie Stadtzentren bis zu Flughäfen.
Laut Arthur D. Little wird die weltweite Nachfrage nach urbaner Mobilität von 25,8 Billionen Personenkilometern im Jahr 2010 auf 48,4 Billionen bis 2050 ansteigen. Diese Entwicklung macht neue Verkehrslösungen wie Flugtaxis notwendig – besonders in wachsenden Städten.
Das geringe Geräuschniveau macht den Betrieb auch in dicht besiedelten Gebieten möglich. Volocopter sieht sein Produkt daher nicht als Konkurrenz zum Auto, sondern als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr.
Laut einer YouGov-Umfrage im Auftrag des Verbands Unbemannte Luftfahrt würden 27 % der Deutschen Flugtaxis für den Weg zwischen zwei Städten oder zwischen Innenstadt und Flughafen nutzen. Auch 20 % sehen Potenzial für den täglichen Pendelverkehr. Das zeigt eine wachsende Offenheit – vor allem, wenn Sicherheit und Preis stimmen.
Volocopter steht vor dem Abheben
Volocopter zeigte 2024, dass Flugtaxis kein ferner Zukunftstraum mehr sind. Mit der geplanten Premiere in Paris, der bevorstehenden EASA-Zulassung und neuen Finanzierungen ist das Unternehmen auf dem besten Weg, Mobilität neu zu definieren.
Die Mischung aus technischer Reife, regulatorischer Nähe und globalem Interesse macht Volocopter zu einem echten Hoffnungsträger der urbanen Luftfahrt. Was vor zehn Jahren wie Science-Fiction klang, wird nun Realität – in greifbarer Höhe.
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